liebe, die die sonne bewegt

es muss und muss die welt der liebe siegen
liebe, die die sonne bewegt und die andern sterne

hilde domin

Nach einem schönen ersten Osterausstellungswochenende freuen wir uns, ab Morgen noch einmal für 2 Tage, einige Räume in und um das Schloss herum mit all den Kunstwerken der AusstellerInnen zu präsentieren und hoffentlich wieder einem grossen Publikum damit eine Freude zu bereiten.
Das letzte Wochenende hatte für mich einige wunderbare und überraschende Begegnungen. Danke sehr dafür!
Und hier findet man Fotos vom letzten Wochenende und alle Infos rund um die diesjährige Osterausstellung im Schloss Jegenstorf: Klick

leben

Leben heisst blinden Dingen Gesicht sein
einmal verklärt und einmal verweint.
Für das Unbewegte sich rühren,
für das Wurzelgebundene – gehen,
alles immer Irrende führen
und das Vielzustumme verstehn .

Rainer Maria Rilke

Wolke, Blume, Seifenblase

Dass das Schöne und Berückende
Nur ein Hauch und Schauer sei,
Dass das Köstliche, Entzückende,
Holde ohne Dauer sei:
Wolke, Blume, Seifenblase,
Feuerwerk und Kinderlachen,
Frauenblick im Spiegelglase
Und viel andre wunderbare Sachen,
Dass sie, kaum entdeckt, vergehen,
Nur von Augenblickes Dauer,
Nur ein Duft und Windeswehen,
Ach, wir wissen es mit Trauer.
Und das Dauerhafte, Starre
Ist uns nicht so innig teuer:
Edelstein mit kühlem Feuer,
Glänzendschwere Goldesbarre;
Selbst die Sterne, nicht zu zählen,
Bleiben fern und fremd, sie gleichen
Uns Vergänglichen nicht, erreichen
Nicht das Innerste der Seelen.
Nein, es scheint das innigst Schöne,
Liebenswerte dem Verderben
Zugeneigt, stets nah am Sterben,
Und das Köstlichste: die Töne
Der Musik, die im Entstehen
Schon enteilen, schon vergehen,
Sind nur Wehen, Strömen, Jagen
Und umweht von leiser Trauer,
Denn auch nicht auf Herzschlags Dauer
Lassen sie sich halten, bannen;
Ton um Ton, kaum angeschlagen,
Schwindet schon und rinnt von dannen.
So ist unser Herz dem Flüchtigen,
Ist dem Fließenden, dem Leben
Treu und brüderlich ergeben,
Nicht dem Festen, Dauertüchtigen.
Bald ermüdet uns das Bleibende,
Fels und Sternwelt und Juwelen,
Uns in ewigem Wandel treibende
Wind- und Seifenblasenseelen,
Zeitvermählte, Dauerlose,
Denen Tau am Blatt der Rose,
Denen eines Vogels Werben,
Eines Wolkenspieles Sterben,
Schneegeflimmer, Regenbogen,
Falter, schon hinweggeflogen,
Denen eines Lachens Läuten,
Das uns im Vorübergehen
Kaum gestreift, ein Fest bedeuten
Oder wehtun kann. Wir lieben,
Was uns gleich ist, und verstehen,
Was der Wind in Sand geschrieben.

Hermann Hesse

es ist eine ferne

wir
wollen
glauben
an
ein langes jahr,
das uns gegeben ist,
neu,
unberührt, voll nie gewesener dinge,
voll nie getaner arbeit,
voll aufgabe,
anspruch und zumutung.
wir wollen sehen,
dass wir’s nehmen lernen, ohne allzu viel fallen zu lassen
von dem
was es zu vergeben hat, an die, die notwendiges, ernstes und
grosses von ihm verlangen.

rainer maria rilke

es ist eine ferne, die war, von der wir kommen.
es ist eine ferne, die sein wird, zu der wir gehen.

johann wolfgang von goethe

heute schlage ich hier im blog eine neue seite auf und beginne das perlenjahr 2017. nach dem ich längere zeit kaum am brenner war, beginne ich mit einfachen perlen. einfach, matt und so ein bezaubernedes farbspiel mit licht und schatten wenn die sonne drauf scheint.
möge das neue jahr viel licht bringen und den schatten die dann halt auch dazugehören mindestens so viel leuchtendes verleihen, dass man ihnen was schönes abgewinnen kann.
ich wünsche euch allen da draussen alles gute im neuen jahr und freue mich, wenn ihr mich weiter begleitet auf dieser seite. es wird auch im 2017 keine andere form von netzpräsenz geben was die glasgarage betrifft. vor elfeinhalb jahren habe ich mein erstes blog begonnen, vor 12 jahren hat mich der „glasvirus“befallen und so freue ich mich erneut auf ein neues perlenjahr.
es guets neus!

wut und zärtlichkeit

….Kann man wütend sein und weise,
laut sein und im Lauten leise,
macht gerechter Zorn nicht müde,
ist vielleicht nur Attitüde?

Eines fügt sich doch zum andern,
nichts besteht für sich allein.
Flüsse, die getrennt mäandern,
leiben sich dem Meere ein.

Gut poliert erscheint das Schlechte
oft in einem Strahlenkranz.
Sei ein Heiliger, ein Sünder,
gib dir alles! Werde ganz!

Hab mich niemals an Gesetze,
Dogmen oder Glaubenssätze,
Führer, höhere Gewalten
ohne Widerspruch gehalten.

Und mich führ’n auf meiner Reise
zum Verstehen viele Gleise.
Zwischen Zärtlichkeit und Wut
tut das Leben richtig gut….

aus Wut und Zärtlichkeit von Konstantin Wecker

Im oktober hatte ich bereits zum wiederholten mal gelegenheit ein konzert von konstantin wecker zu erleben. „revolution“ – eindrücklich und stark wie immer!
auch im oktober hat sich die pfotenzahl im blauen haus erhöht … es leben jetzt nebst der wundervollen william (burroughs) noch pablo (neruda) und modiano (patrick), 2 schöne und sehr liebe 6-jährige kater hier.
noch sind wir am angewöhnen – wusste gar nicht mehr, dass das uns alle so beansprucht. ich freue mich darüber, dass die beiden tollen kater kaum im tierheim bereits wieder einen platz gefunden haben und fände es schön, wenn sie sich hier zuhause und wohl fühlen. bilder werde ich auch zeigen, sobald sie sich für die kamera in pose werfen;-)
oktober hiess auch, dass bald die märkte los gehen und entsprechend noch einiges vorbereitet werden musste.
die termine dazu findet ihr hier<
eigentlich hiesse oktober ja auch sonne, goldener herbst und leuchten. ähm, nun ja, man musste sich das alles dann doch oft schön- und einreden. jetzt aber hat der november mit freundlichem herbstlicht begonnen und zeigt sich von der schönen seite. als novemberkind erfreut mich das natürlich besonders und lässt hoffen, dass einige der weihnachtsmärkte nicht allzu kalt sein werden.

rot

Ich habe nichts dagegen, wenn man die Farbe sogar zu fühlen glaubt;
ihr eigenes Eigenschaftliche würde nur dadurch noch mehr betätigt.

Johann Wolfgang von Goethe

meine nicht mehr ganz so neue kamera macht zuweilen „zwischenbilder“ von ganz alleine. und dieses hat was, deshalb darfs hier einfach auch gezeigt werden.

und was auch mal einen platz haben darf sind bloglinks die noch gar nicht alle in meiner linkliste sind, welche mir aber gefallen. wer mich kennt weiss, wie ungern ich selber schreibe und wie gern ich aber kluge, gute, interessante, unterhaltsame, durchdachte und eigen-sinnige worte mag.

et voila:
wortinfarkt – erst vor kurzem entdeckt
wildgans seit jahren ein täglich besuchter lieblingsblog
wortgarage – keine frage die worte meines mannes lieb ich seit wir uns kennen – also sogar schon ein paar tage früher;-)
frau lavendel – schon seit langem am mitlesen
voces intimae – reinklicken, lesen und verstehen, weshalb ich dieses seite so mag
nadel & farben – eine beeindruckende textil-künstlerin
und dann gibts noch so einige twitteraccounts, welche ich täglich lese. dazu vielleicht mal mehr.

freudenfrüchte

Auf die fruchtbringende Herbstzeit

Freuderfüller, Früchtebringer, vielbeglückter Jahreskoch,
Gründung-, Blüh- und Zeitungziel, werkbeseeltes Lustverlangen!
Lange Hoffnung ist in dir in die Taterweisung gangen.
Ohne dich wird nur beschauet, aber nichts genossen noch.

Du Vollkommenheit der Zeiten, mache bald vollkommen doch,
Was von Blüh- und Wachstumskraft halbes Leben schon empfangen!
Deine Wirkung kann allein mit der Werkvollziehung prangen.
Werter Zeitenschatz, ach, bringe jenes Blühen auch so hoch,

Schütt aus deinem reichen Horn hochverhoffte Freudenfrüchte!
Lieblich süsser Mundergetzer, lab auch unsern Geist zugleich!
So erhebt mit jenen er deiner Früchte Ruhmgerüchte.

Zeitig´ die verlangten Zeiten in dem Oberherrschungsreich,
Lass die Anlasskerne schwarz, Schickungsäpfel saftig werden,
Dass man Gottes Gnadenfrücht froh geniesst und isst auf Erden.

Catharina Regina von Greiffenberg

…vorgestern war wohl einer der letzten warmen barfusstage dieses jahres. wir haben ihn geniessend draussen verbracht mit perlen- und blätterauffädeln … oder den pelz im sonnenlicht wärmend.