du schicksal,
wie der mond
veränderst du dich ständig,
immer wächst du
oder nimmst ab ,
du bringst das leben durcheinander
einmal wird geschunden,
ein anderes mal verwöhnt
wie ein spiel
aus: o fortuna- carmina burana
ich will
deine steine
behüten
die leuchtenden
die im geäst
deiner worte
strahlen
Nacht ist wie ein stilles Meer,
Lust und Leid und Liebesklagen
Kommen so verworren her
In dem linden Wellenschlagen.
Wünsche wie die Wolken sind,
Schiffen durch die stillen Räume,
Wer erkennt im lauen Wind,
Ob‘s Gedanken oder Träume? –
Schliess ich nun auch Herz und Mund,
Die so gern den Sternen klagen:
Leise doch im Herzensgrund
Bleibt das linde Wellenschlagen.
Joseph von Eichendorff
Stock & Hut
Zeilenumbruch des Jahres: Einmal Atemholen, noch einmal der glühenden Felder, der Lerchen gedenken, des heißen Staubs, der knisternden Ähren; ein Blick zurück, einer vorwärts, gelb und blau: Schon ist es Herbst.
Man friert zur Nacht, das Käuzchen ruft, früh tragen die Tomatenstauden ein Tropfenkleid. Nebel saugt die Hügelflügel ins Nichts, stößt fallend einen Baum ins Greifbare, hält die Vogelrufe in der Schwebe gefangen. Minutenlanges Schweigen von allem. Im Kaffee schmeckt man den Winter.
Hol das Wams aus dem Schrank, schüttel den Staub aus den Wollsachen; back ein Brot, nimm einen Klumpen Butter, ein Beutelchen Salz; Papier und Bleistift für die Geschichten; Stock und Hut für den frohen Mut. Laß uns die Schuhe schnüren, ein leichtes Bündel packen. Was brauchen wir mehr als ein Stück Straße und die Ferne, die immer weitergeht? Komm: Nie rufen die Wege so dringlich wie jetzt.
diesen text blogge ich mit freundlicher genehmigung des autors.
voces intimae ist eine seite die ich seit jahren bei meinen favoriten weit oben gespeichert habe und gerne verweile, lese, staune und mich bereichert fühle. dies quasi mein lesetipp für nass kalte herbsttage.
überstürzt fällt
schwarzer regen
in unbewohnte räume
und du
versteckst dich
zwischen den zeilen
bleiben
schattenrahmen und satznester
aus denen neue farben
tönen werden